„Gebrauche diese Schlüssel: Gottvertrauen und Gebet! 20. November 1903 [...] Die Sanftmut ist so notwendig. O Jesus, lehre uns sanftmütig zu sein nach Deinem Herzen 24. November 1903“
Geistliches Tagebuch, GT II, S. 66
„Gebrauche diese Schlüssel: Gottvertrauen und Gebet! 20. November 1903 [...] Die Sanftmut ist so notwendig. O Jesus, lehre uns sanftmütig zu sein nach Deinem Herzen 24. November 1903“
Geistliches Tagebuch, GT II, S. 66
Johann Baptist Jordan wird am 16. Juni 1848 in Gurtweil (D) geboren und wächst in sehr armen Verhältnissen auf.
Als begabter aber nicht gerade begeisterter Schüler ist er zu allen Streichen aufgelegt.
Eine besondere Erfahrung bei der Erstkommunion (1861) verändert ihn. Er wird ruhiger, zurückgezogener. Es taucht in ihm der Wunsch auf, Priester zu werden, aber dafür fehlt das Geld.
Schon als 14-Jähriger sucht er Gelegenheitsarbeiten vor allem beim Bahnbau. Später kann er eine Malerlehre absolvieren und kommt als Geselle viel in Deutschland herum.
Die Not der Menschen macht ihn betroffen und betrifft ihn auch selbst - um so mehr strebt er danach, doch Priester werden zu können.
Er findet Menschen, die ihn auf diesem harten Weg unterstützen. Mit 22 Jahren drückt er nochmals die Schulbank. Während ihm die Mathematik zeitlebens nicht besonders liegt, zeigt er sich als Sprachengenie.
1874 hält Jordan sein Abiturzeugnis in der Hand und tritt in das Priesterseminar in Freiburg ein.
1875 beginnt er sein „Geistliches Tagebuch“ - und von Anfang an spürt er in sich das Drängen, "etwas" zu gründen, damit die Menschen Jesus als ihren Heiland kennenlernen können.
1878, nach seiner Priesterweihe, kann Jordan aufgrund des Kulturkampfes in Deutschland keine Anstellung bekommen. Daher wird er von seinem Bischof nach Rom zum Sprachenstudium entsandt.
Im Auftrag des Vatikans unternimmt er eine Reise in den Orient. Dort wird es ihm deutlich: "Mit aller Kraft führe das Werk aus; lasse dich durch nichts entmutigen!" (Geistliches Tagebuch 155; 14.4.1880 am Berg Carmel). Er knüpft Kontakte zu wichtigen Personen, findet auch großartige Mitarbeiter wie den Weltpriester Bernhard Lüthen.
Schon am 8. Dezember 1881 wird die "Apostolische Lehrgesellschaft" ins Leben gerufen. P. Jordan, erst 33 Jahre alt, feiert im Sterbezimmer der Hl. Brigitte von Schweden in Rom Eucharistie. In dieser Feier legen Bernhard Lüthen und Friedrich von Leonhardi in die Hände Jordans ihr Versprechen ab, der 1. Stufe der Apostolischen Lehrgesellschaft beizutreten. Jordan will eine große Gemeinschaft aus allen Ständen bilden, theologische Wahrheiten will er verständlich unter die Menschen bringen - und alle sollen beteiligt sein - auch die Frauen sollen in der Verkündigung mitwirken. Damit ist er seiner Zeit weit voraus.
Er muss noch sehr schwierige Jahre durchstehen und einige Veränderungen hinnehmen, bis seine Gesellschaft kirchlich anerkannt wird.
Dabei gibt es auch zwei Namensänderungen:
1882 Katholische Lehrgesellschaft
1893 Gesellschaft des Göttlichen Heilands (Salvatorianer)
Von Anfang an ist ihm an einer Schwesterngemeinschaft gelegen. Auch hier erlebt Jordan einige Enttäuschungen, bis er doch schließlich 1888 gemeinsam mit Therese von Wüllenweber die Salvatorianerinnen gründen kann.
1914 muss das Generalat der Salvatorianer aufgrund des 1. Weltkrieges von Rom nach Fribourg in die Schweiz auswandern. Keine leichte Zeit für die junge Gründung.
Trotz des Weltkrieges kann die Gesellschaft aber im Oktober 1915 in Fribourg ihr 3. Generalkapitel abhalten.
Pater Franziskus Jordan, der auf dem ersten Generalkapitel zum Generaloberen auf Lebenszeit gewählt wurde, soll nun das Opfer bringen, auf die Leitung der Gesellschaft zu verzichten. Seine physischen Kräfte sind nicht zuletzt auch durch die vielen Schwierigkeiten rund um die Gründung der salvatorianischen Gemeinschaft erschöpft. Sein Nervenleiden verschlimmert sich, ebenso sein Magenleiden. Auch Gedächtnis und Aufmerksamkeit lassen nach. Das macht es auch verständlich, dass seine Entschlussfreudigkeit und vor allem seine Entscheidungssicherheit geringer werden.
So fordern und suchen die 16 anwesenden Mitglieder des Generalkapitels eine junge Kraft, der man die Führung der Gesellschaft in dieser schwierigen Zeit aufbürden kann.
Für Pater Jordan ist es nicht leicht, sich von einem Tag zum anderen für einen Rücktritt zu entscheiden. Ihn quält die Sorge, der Geist der Gesellschaft könne Schaden nehmen, wenn sein Nachfolger nur auf Grund seiner persönlichen Tüchtigkeit gewählt würde, dann aber vielleicht dem salvatorianischen Geist zu wenig Aufmerksamkeit schenken werde.
Erst nachdem P. Jordan im ringenden Gebet und auf den Rat seines Seelenführers hin es als Gottes Willen erkannt hat, sich von der Leitung zurückzuziehen, gibt er in schlichter Demut seinen Verzicht bekannt.
Er mischt sich daraufhin nicht mehr in die äußeren Geschäfte der Gesellschaft ein. Pater Franziskus Jordan weiß auch weiterhin sich und sein Werk ganz der gütigen Vorsehung Gottes ausgeliefert.
Am 8. September 1918 stirbt Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan im Armenspital in Tafers in der Schweiz. Sein Grab befindet sich heute in der Kapelle im Mutterhaus in Rom.
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Niederösterreich
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Allgemeines Urteil der Mitschüler über Johann Baptist Jordan: „Er machte allgemein den Eindruck, dass er für etwas Besonderes, Höheres geboren sei. Immer war er einer der besten Schüler und bei allen, Mitschülern und Vorgesetzten, beliebt.“
Am 16. Juni 1848 wurde Pater Jordan geboren.
Mitschüler Dr. Schleich, Rechtsanwalt, Konstanz, 13. August 1924, zitiert in Pater Peter van Meijl, Pater Jordan als Beziehungsmensch, Wien 2012, S. 14.