Ernte-Dank auf den Philippinen
„Alle eure Dinge lasst in LIEBE geschehen“ – mit diesem Text aus dem 1. Korintherbrief 16,14 hat Natalino Amaral das letzte Gespräch begonnen, in dem wir Überlegungen anstellten und uns Gedanken darüber machten, was die Jugend motiviert, Schritte in die Zukunft zu setzen. „In Love learning, working, sharing!“ ist die Devise, die unsere Arbeit im Verein „Friends of Salvatorians“ umschreibt.
Zu dritt machten wir uns auf den Weg und erreichten am Nachmittag des 15. Juni 2023 Manila. P. Josef Wilfing SDS brachte uns vom Flughafen ins Seminar nach Talon, wo wir sehr herzlich begrüßt wurden.
Erste Gelübde
Gleich am Freitag, 16. Juni 2023, fand eine große Feier statt, bei der acht junge Männer nach ihrem Noviziat ihre ersten Gelübde ablegten und zehn weitere Männer ihre Gelübde erneuerten. Das war ein sehr berührender Moment. Es stellte sich die Frage: Wie gestalten wir unser Leben aus der frohen Botschaft heraus, sodass andere Interesse bekommen, Jesus Christus nachzufolgen?
Wir durften auch Zeugen sein, als zwei junge philippinische Salvatorianer die erste Messe in der Turnhalle ihrer zukünftigen Pfarrei feierten. P. Hubert Kranz SDS überreichte seine Beauftragung zur Arbeit in der Diözese Imus. Anschließend besuchten wir den Platz, an dem die Kirche gebaut werden soll. Das Feld wartete noch auf die Ernte, die Behausungen in der Umgebung wiesen mehr auf Armut als auf Reichtum hin. Hier wird externe Hilfe benötigt, um ein Gotteshaus für alle Christen errichten zu können. Die Kirche soll einerseits dazu dienen, der Seele einen Ruheplatz zu bieten, andererseits soll sie auch ein Stützpunkt werden, an dem für die Gesundheit der Menschen gesorgt wird. Bildung spielt eine wichtige Rolle, damit die nächste Generation eine Zukunft hat.
Ursulinen-Schwestern im Kloster Pangil
„Die Natur ist die beste Apotheke“, sagte Sebastian Kneipp. So genossen wir einen erholsamen Tag bei den Ursulinen-Schwestern im Kloster Pangil. Sr. Margarita zeigte uns ihre Kunst, wie sie aus Naturmaterialien und unbrauchbar gewordenen Dingen „Secondhand-Krippen“ gestaltet. Die Menschwerdung Gottes im Jesuskind steht im Mittelpunkt ihres kreativen Schaffens. Mich berührte die Menschwerdung Gottes, weil Sr. Margarita durch ihre Art, Kunst zu schaffen, die Umwelt schützt und für die nächste Generation eine lebenswerte Umwelt zurücklässt.
Ausbildungshaus
Das Ausbildungshaus, mit einer jungen Schar Salvatorianerinnen, forderte unsere Aufmerksamkeit. Sie zeigten uns ihr Haus, berichteten über die Ausbildung und verwickelten uns in interessante und auch lustige Gespräche. Diese junge, geballte Energie fehlt uns leider in unseren Breiten, insbesondere in der Arbeit mit allen Generationen in der Kirche.
Priesterweihe
Die Priesterweihe der Salvatorianer Cyrilus Eko und Michael de la Cerna forderte uns heraus, über unsere traditionellen Vorstellungen zu springen und uns auf andere Kulturen einzulassen, wenn wir verstehen wollen, was diese berührt und bewegt. Auch die Eltern von Cyrilus aus Indonesien nahmen an diesem Höhepunkt teil. Vinzencius Oki, ein ehemaliger Novize, begleitete sie als Betreuer und Dolmetscher durch diese neue Welt.
Besonders bewegt hat Herrn Eko die Rolle der Frau, so wie wir zu allem Rede und Antwort stehen und die Gesellschaft sozial und politisch mitgestalten, denn in ihrer Heimat sind die Frauen im Hause tätig. Diese Begegnung hat mein Augenmerk nochmals darauf gerichtet, uns noch mehr für die Bildung der Mädchen und Frauen einzusetzen.
Puso Sa Puso
Puso Sa Puso steht für die Ausbildung von Schulabbrechern in den Barangays von Manila. Kinder werden von den Eltern zurückgelassen, wenn diese ins Ausland oder auf Schiffe zur Arbeit gehen. Dann muss das älteste Kind für die jüngeren sorgen. Das heißt arbeiten, einkaufen und was sonst an Notwendigem anfällt. P. Christopher Osares SDS verwaltet die Containerklassen zusammen mit Sr. Frances Mangabat SorDS. Hier können diese jungen Menschen die Schulabschlüsse nachholen, um dann einen besser bezahlten Job zu finden.
Armut ist in den Augen der Kinder, die neben der Müllhalde leben, zu sehen. Sie werden von den Ursulinen-Schwestern betreut. Diese versuchen, für Mädchen und Burschen die Schulbildung zu organisieren. Sie feiern Gottesdienste mit den Menschen. Alles, was sie zur Verfügung haben, bringen sie den Ärmsten, um ihnen eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen.
Jugendgruppe „Formandi“
Nach diesen Tagen flogen wir auf die Insel Siargao und besuchten die Jugendgruppe „Formandi“ unter der Leitung von Jenno Dolor. Zu dieser Gruppe gehören etwa 50 Jugendliche, davon zwei Drittel junge Damen. Sie alle arbeiten hart an ihren Ausbildungen und haben Ideen, wie sie ihre Zukunft gestalten möchten. Sie sprühten vor Begeisterung. Nichts war ihnen zu schwierig, um tatkräftig Hand anzulegen. Auch diese benötigen finanzielle Unterstützung, um ihre Highschool- oder College-Ausbildung absolvieren zu können.
Alle Projekte, die wir gesehen haben, geben Anlass zur Freude, weil man erkennen kann, welche Chancen den jungen Leuten eröffnet werden, wenn wir mit ihnen teilen. Wir aber werden dankbar für alles, was uns hier im Leben zufällt. Ein vertiefter Glauben, Hoffnung und Zufriedenheit wurden uns durch diese Begegnungen geschenkt. Wir durften viel Dankbarkeit erleben.
So freuen wir uns, wenn Sie „Schätze für den Himmel“ sammeln, weil Sie mit Ihrer Hilfe jemanden eine Hoffnung auf Zukunft geschenkt haben, unter dem Motto „Hand in Hand für eine bessere Welt!“
Friends of Salvatorians
Diese Reise war ein Erntedank für die vergangenen drei Jahre der Freundschaft. Sie motiviert dazu, den eigenen Glauben bewusster zu leben und mit anderen etwas Eigenes zu teilen. Das ergibt Sinn und führt zu Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Diese sind wiederum die Parameter für das GLÜCK. Das wünsche ich Ihnen!
Ihre Obfrau Maria Pieberl-Hatz
PS: Ich bin gerne bereit, in einem Vortrag über unsere Reise und die Aufgaben des Vereines zu berichten.
Friends of Salvatorians
8435 Straden 1
pieberlhatz@gmx.at