Als Missionar auf Zeit (MaZ) in Tansania
„Diese Zeit hat mich als Mensch verändert“
Paul Schiffer war zehn Monate lang als Missionar auf Zeit (MaZ) in Tansania.
Nun, nach meiner Rückkehr aus Tansania, wurde ich gebeten, nochmals über meinen Einsatz als „Missionar auf Zeit“ in Mkuranga zu reflektieren. Die vergangenen zehn Monate waren jedenfalls sehr interessant und spannend, teils überraschend und überwältigend. Manchmal fühlte ich mich aber auch als einziger Weißer vor Ort ziemlich einsam.
Anfänglich waren die neue Sprache Swahili, die Kultur und die ungewohnte Umgebung sehr herausfordernd für mich. Nach einiger Zeit verstand ich sprachlich und kulturell aber immer mehr, sodass nach ein paar Monaten aus dem Überwältigt-Sein Verständnis und Bewunderung wurden.
Die Menschen in Tansania sind viel offener als in Europa und meist auch wesentlich freundlicher und sozialer im Umgang. Einfach so mit Fremden zu plaudern gehört zur Kultur und hat mir neben der relativ einfachen Grammatik sehr beim Erlernen der Sprache geholfen.
Faszinierende Gastfreundschaft
Besonders überraschte und faszinierte mich die Gastfreundschaft in Tansania. Kommt man zufälligerweise bei Bekannten oder Freunden vorbei, bekommt man ganz selbstverständlich etwas zu essen oder zumindest zu trinken. Das geht sogar so weit, dass oft schon mit der Erwartung gekocht wird, dass Gäste kommen werden und es als unhöflich gilt, Essen, Getränke oder andere Gesten der Gastfreundschaft ganz abzulehnen.
Mit der Zeit und mit dem Erlernen der Sprache fiel mir natürlich auch meine Arbeit in der Krankenstation immer leichter. So konnte ich in der zweiten Hälfte meiner Zeit in Mkuranga die Rezeptionsaufgaben fast gänzlich selbstständig ausführen.
Da die Patienten in der Regenzeit häufig ausblieben, suchte ich nach zusätzlichen Beschäftigungen. Recht oft unterhielt ich mich mit Arbeitskollegen oder las Bücher, und ich sang auch im Kirchenchor als Bass. Dadurch lernte ich nicht nur die tansanische Kirchenmusik und die Sprache besser kennen, ich fand dort auch Freunde, und die langen Sonntagsmessen wurden interessanter.
Durch das Land reisen
Gegen Ende meiner Zeit in Tansania zwischen Mai und August fand ich mich auch immer besser mit den recht komplizierten Verkehrsmitteln zurecht und bin in dieser Zeit auch öfter gereist. Ich war schon davor häufiger im nahe gelegenen Dar es Salaam, hatte dann aber im Mai die Gelegenheit, in den Süden Tansanias zu fahren, um andere Projekte und Pfarren der Salvatorianer zu besuchen. Etwas später reiste ich auch in den Norden Tansanias und nach Sansibar und lernte so die schöne Landschaft und Natur Tansanias kennen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich mich an diese Zeit in Tansania immer erinnern werde und auch, dass mich diese Zeit als Mensch verändert hat. Ich bin sowohl den Salvatorianern in Österreich und Lukas Korosec, die mich entsandt haben, als auch den Salvatorianern in Tansania und den Menschen in Mkuranga, die mich nicht nur ganz selbstverständlich aufgenommen, sondern mir auch für zehn Monate ein zu Hause gegeben haben, sehr dankbar. Meinem Nachfolger Armin Lassl, der meine Stelle in Mkuranga vor Kurzem übernommen hat, wünsche ich alles Gute und eine schöne Zeit!
Text: Paul Schiffer
Habari heißt: Wie geht’s?
Armin Lassl ist für zehn Monate als Missionar auf Zeit (MaZ) nach Tansania gereist. Bereits nach zwei Wochen fühlte es sich für ihn an, als wäre er „schon viele Monate hier“.
Habari! Mittlerweile bin ich schon seit zwei Wochen in Tansania und habe bereits unglaublich viel erlebt. Obwohl es fast unmöglich ist, über alle Erlebnisse in so einem kurzen Text zu berichten, werde ich mein Bestes tun, um euch einen kleinen Eindruck von den letzten zwei Wochen zu geben.
Diese begannen in Dar es Salaam, wo ich die ersten zwei Tage im Salvatorianerhaus verbrachte und erste Eindrücke der tansanischen Kultur bekam. Ich probierte z.B. viel Neues beim Essen aus: von Ugali (eine Art Zuspeise aus Maismehl) bis zu Maandazi (frittierte Teigtaschen) oder einer Art Avocado-Getränk. Bis jetzt war alles sehr köstlich. Weiters konnte ich auch schon ein bisschen mit den Salvatorianer-Patres mein Swahili üben und weitere wichtige Grußformeln, Wörter und Sätze lernen.
Neue (Sprach-)Kenntnisse
Nach den ersten Tagen in Dar es Salaam ging es weiter Richtung Westen zu einer Studentenstadt namens Morogoro, etwa vier Stunden entfernt. Dort besuchte ich zwei Wochen lang eine Sprachschule, die am Fuße der Uluguru-Berge lag.
Abgesehen davon, dass ich natürlich viel arbeitete und mein Bestes tat, Swahili zu lernen, hatte ich von dort aus auch die Möglichkeit, mit meinen Lehrern zu den Choma-Wasserfällen zu wandern und den Mikumi-Nationalpark zu besuchen. Die Aussicht war bei beiden besonders schön. Auf der Wanderung zu den Wasserfällen führte der Weg entlang des Berges durch Wälder, Plantagen und Dörfer mit Blick auf Morogoro, bis man zwei Stunden später als willkommene Belohnung am Wasserfall baden gehen konnte.
Das Schönste und Interessanteste war jedoch die Zeit in der Stadt selbst, wo ich die Märkte, Straßen und Geschäfte anschauen konnte und versuchte, mit so vielen Leuten wie möglich zu plaudern und meine neu erworbenen SwahiliKenntnisse anzuwenden.
Das Kennenlernen beginnt erst
Obwohl ich erst vor zwei Wochen hier in Tansania angekommen bin, fühlt es sich an, als wäre ich schon viele Monate hier. Ich habe viele nette Leute kennengelernt, sehr schöne Landschaften gesehen und bereits sehr viel über das Land gelernt. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass dies alles erst der Anfang ist, und es noch sehr viel über Land und Leute zu erfahren gibt.
Vielleicht kann ich euch Einiges davon in einem weiteren Artikel erzählen.
Text: Armin Lassl