Hausgebet zum Palmsonntag
Suchen Sie sich in Ihrem Zuhause einen Platz zum Feiern des Haus-Gottesdienstes, wo sie sich wohl fühlen: beim Esstisch, beim Wohnzimmertisch…
Zünden Sie eine Kerze an.
Wenn es möglich ist, schneiden Sie einen Zweig für die Segnung der Palmzweige. Legen Sie sich Symbole zurecht, die Ihnen helfen, vor Gott zu sein und zu beten, etwa ein Kreuz oder ein Bild, eine Bibel, ein Rosenkranz o.ä.
Brot (und Wein bzw. Traubensaft) zum Teilen.
Dies ist einfach ein Vorschlag. Sie können beliebig kürzen oder ergänzen, ieder einfügen usw. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Palmsonntag
P. Hermann
Im Namen des Vaters …
Lied zu Beginn z.B. GL 280; 1+2 – Singt dem König Freudenpsalmen
V: Die Wochen, die hinter uns liegen, haben uns emotional sehr gefordert. Auf der einen Seite stehen Angst, Trauer, Ohnmacht, auf der anderen Dankbarkeit für alle Zeichen von Miteinander und Solidarität, aber auch die Freude über die aus dem Winter erwachende Natur. Die kirchliche Feier des Palmsonntags ist von einer ähnlichen Spannung geprägt. Als Jesus vom Ölberg außerhalb der Stadt Jerusalem hinunterzog, jubeln die Menschen ihm zu. Sie freuen sich, dass er zu ihnen kommt. Sie streuen Palmen. Dann ändert sich die Lage. Es werden seine letzten Tage sein. Er stirbt am Kreuz. Doch der Tod wird nicht das letzte Wort haben. Die Lesung des Apostels Paulus zeichnet diesen Spannungsbogen nach: Jesus ist gehorsam bis zum Tod, doch wird erhöht. Er lebt – anders als wir, nicht mehr in der Zeit, aber immer nah bei uns. Wie er am Palmsonntag zu den Menschen kam, so kommt er auch heute zu uns.
Sammeln wir uns in einem Moment der Stille. Schauen wir auf den, der kommt, auf Jesus.
V: Zusammen sind wir da vor Gott. Mit allen, die heute in ihren Häusern zusammen beten, sind wir Gottes Volk, das Jesus nach Jerusalem begleitet. Zu ihm rufen wir:
V: Du König deines Volkes:
A: Herr, erbarme dich.
V: Gesegnet sei das kommende Reich:
A: Christus, erbarme dich.
V: Sohn Davids, erbarme dich unser:
A: Herr, erbarme dich.
Tagesgebet
V: Lasst uns beten.
Gott, Herr über Leben und Tod,
die Frauen, Männer und Kinder auf dem Ölberg wussten noch nicht was,
was bevorstand.
Für Jesus selbst war es ein Schritt auf seinen Tod zu.
Doch der Tod behielt nicht das letzte Wort.
Es ist noch nicht lange her, da wussten auch wir nicht, was uns bevorsteht.
Vieles ist auch jetzt noch ungewiss.
Sende uns deinen Geist, damit wir Kraft und Mut finden Jesu Weg mitzugehen.
Stärke uns und alle, die leiden, in dieser Hoffnung.
Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
A: Amen.
Schriftstelle Mt 21, 1-11
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.
Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazareth in Galiläa.
Lied: GL 280; 3+4
Segnung der Palmzweige:
(falls sie nicht von der Kirche geholt werden)
Die Zweige liegen auf dem Tisch, z.B. vor einem Kreuz, einer Kerze, einem Bild vom Einzug Jesu in Jerusalem. V gibt allen Mitfeiernden einen Zweig. Sie halten den Zweig während des Segensgebets in der Hand.
V: Die grünen Zweige sind ein Zeichen des Lebens. Wir wissen dieses Zeichen des Lebens in diesem Jahr noch mehr zu schätzen als sonst. Gemeinsam bitten wir Gott, diese Zweige zu segnen.
V: Guter Gott, Mit einem Palmzweig kündigte eine Taube dem Noah das Ende der großen Flut an. Diese Zweige seien uns ein Zeichen der Hoffnung. Wir loben dich.
A: Wir preisen dich.
V: Von Palmen umstandene Oasen gewährten dem Volk Israel Ruhe auf dem langen Weg durch die Wüste. Diese Zweige mögen uns erinnern an die Ruheorte, die Gott uns schenkt. Wir loben dich.
A: Wir preisen dich.
V: Mit Palmzweigen geleitet kommt Jesus nach Jerusalem. Diese Zweige seien uns ein Zeichen, dass er auch zu uns kommt und Hilfe bringt. Darum bitten wir: Gott, segne + diese Zweige. Schütze uns und alle, die uns anvertraut sind.
A: Amen.
Fürbitten
Zu unserem Herrn Jesus Christus rufen wir voll Vertrauen:
Für die Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden und erkrankt sind. Für diejenigen, die verunsichert sind und Angst haben Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind und sich mit großem Einsatz um die Kranken kümmern. Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Für die politisch Verantwortlichen in unserem Land und weltweit, die Tag um Tag schwierige Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen müssen; Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Für diejenigen, die Verantwortung für Handel und Wirtschaft tragen und für diejenigen, die um ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz bangen; Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Für die Menschen, die Angst haben, nun vergessen zu werden und uns alle, die wir mit einer solchen Situation noch nie konfrontiert waren; Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Für die Flüchtlinge auf der ganzen Welt, für alle die vor Hunger sterben und all jene die ausgebeutet werden und für alle, die sich oft unter Gefahren für all diese Menschen in Not einsetzen. Lass sie alle bei dir Kraft schöpfen - Christus, höre uns.
A.: Christus erhöre uns.
Vaterunser
Segnung von Brot (und Wein)
V: Guter Gott, dein Sohn Jesus Christus hat beim Letzten Abendmahl das Brot (und den Wein) mit seinen Jüngern geteilt und gesagt: Nehmet und esset, das ist mein Leib (mein Blut). Segne unsere Zeichen von Brot (und Wein) und sei in diesen Zeichen auch in unserer Mitte und bei uns.
Dann wird das Brot gebrochen, geteilt und gegessen (ebenso beim Wein).
Ich glaube an einen Gott, der uns in dieser Zeit auch in diesen Zeichen besonders stärkt.
Kurze Gebetsstille
(Eventuell Lied)
Segen
Gott segne unsere Augen, dass wir die Mitmenschen in Not nicht übersehen.
Gott segne unsere Herzen, dass wir nicht kleinmütig im Gefängnis unserer Angst bleiben.
Gott segne unsere Füße, dass wir den Weg der Liebe und Solidarität gehen.
Das schenke uns der lebendige Gott, + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist.
Amen.