Dankbar für 120 Jahre Salvatorianer in Temeswar
Wir dürfen dankbar sein ...
Am 17. November 2018 feierten die Salvatorianer 120 Jahre Wirken in Temeswar.
Nach einer feierlichen Vesper mit Bischof Josef-Csaba Pál präsentierte P. Nikolaus Lauš die Erstausgabe des Geistlichen Tagebuchs von P. Franziskus Jordan in rumänischer Übersetzung. P. Márton Gál referierte über die Geschichte der Salvatorianer in Temeswar und Provinzial P. Josef Wonisch wagte auch einen optimistischen Blick in die Zukunft. Dazwischen konnten die zahlreichen Festgäste ein Violoncello Recital mit Frau Alexandra Gutu genießen. Die Feierlichkeit fand mit einer Agape im Festsaal des Klosters ihr Ende.
Die Rede von Provinzial P. Josef Wonisch im Wortlaut:
I. Dreifaches Danke:
1. Wir sind zutiefst dankbar für unseren Gründer, P. Franziskus Jordan, der vor 170 Jahren geboren wurde und vor 100 Jahren gestorben ist. Dass er ein auf Gott und die Menschen Hörender war und ganz auf Ihn vertraut hat – auf seine Vorsehung – was er für ihn vor-gesehen und bereitet hat, wozu er ihn berufen hat.
Foto v.l.n.r.: P. István Barazsuly, P. Márton Gál, Br. Sorin Vránceanu , Bischof Josef-Csaba Pál, Provinzial P. Josef Wonisch und P. Nikolaus Lauš. (c) Adrian Hafner
2. Wir dürfen ehrlich dankbar dafür sein, dass ein Charisma in ihm gewachsen ist, das auf den zentralen Sendungsauftrag der Kirche zielt: auf die Mission. Durch seine Bewegung hat er wesentliche Impulse in die weltweite Kirche hinein gebracht und sein Charisma der ganzen Kirche geschenkt. Wir alle sind berufen und gesendet, wir sind Gottes Mitarbeiter.
3. Wir dürfen dankbar sein für die vielen Männer, die unserem Gründer seit 137 Jahren als Salvatorianer, als Apostel, gefolgt sind. Wir dürfen dankbar sein für das, was in und durch die von P. Franziskus Jordan gegründeten Gemeinschaften in allen Erdteilen und auch hier in Temeswar gewachsen ist. Die ganz unterschiedlichen Mitglieder unserer Gemeinschaft haben im Laufe der zwölf Jahrzehnte speziell auch hier in der Diözese und im Banat Geschichte geschrieben.
Danke auch der Leitung der Diözese, dem Diözesanbischof Josef für diese offene und wohlwollende Aufnahme und das gute vertrauensvolle Miteinander vom Anfang an bis heute!
II. Zukunftsperspektiven:
Wir Salvatorianer hatten heuer im Sommer unser Generalkapitel unter dem Motto: „Geht und entflammt alle“. Es ist ein Wort von unserem Gründer P. Franziskus Jordan. Es geht um die zentrale missionarische Dimension unserer Sendung. Mission ist immer Kernanliegen unserer Ordensgemeinschaft gewesen. Die erste Zeitschrift hieß „Der Missionär“. In der sogenannten Apostolats-Regel von 1884 wird das Ziel unserer Gemeinschaft nur in Verben ausgedrückt: „Lehren, erkennen, predigen, beharren, eintreten, bitten, ermahnen, verkündigen, schreiben, stärken, verteidigen, ausbreiten“.
Wir 49 Delegierte aus allen Erdteilen haben nicht nur auf die Vergangenheit geschaut, sondern vor allem die Zukunft in den Blick genommen.
Die wichtigste Aufgabe in der Zukunft ist, die Bewegung des Heiligen Geistes in den Ereignissen unserer Zeit zu entdecken. Er wirkt auch heute. Er braucht Raum in uns. Der Heilige Geist ruft uns, in seiner Mission mitzuarbeiten. Wir haben nicht unsere Mission, sondern wir sind Mitarbeiter des Heiligen Geistes.
Und in diesem Sinne wollen wir weiter in der Zukunft offen für das Wirken des Heiligen Geistes in unserer Zeit sein. Dieser Geist braucht Menschen, die lernbereit sind, die wirklich zuhören und bereit und verfügbar sind, sich von Ihm leiten und senden zu lassen. So möchten wir noch internationaler werden – gerade auch in Europa. Wir müssen von anderen Kulturen lernen und aufeinander hören. Vielfalt als Bereicherung und als Chance zum Wachsen erkennen; das ist auch Arbeit und braucht tägliches Training. Dazu gibt es ein internationales Ausbildungshaus am Stadtrand von Rom, wo junge Mitbrüder aus anderen Kontinenten als Missionare für Europa ausgebildet werden. Also auch bei uns Salvatorianern in Temeswar werden wir in naher Zukunft noch internationaler werden.
Schwerpunkt wird auf eine gute internationale Ausbildung gelegt, sowohl für die jungen Mitbrüder, als auch für jene, die in der Ausbildung tätig und verantwortlich sind. Eine salvatorianische Schule der Ausbildung wird im März 2019 in Rom beginnen, bei der auch ein Mitbruder von Temeswar teilnehmen wird. Seelsorge als ganzheitliche Lebensbegleitung und Bildungsarbeit sehen wir hier wichtig, gerade für junge Menschen in einer sich schnell verändernden Welt mit allen Chancen aber auch Herausforderungen, Gefährdungen und Problemen, Weiterbildung als Mensch, als Christ, um meine Berufung und Sendung besser zu verstehen und zu entdecken und als mündiger Christ Kirche mitzubauen.
Zusammengefasst in 3 Schlagzeilen:
• Die Werte des Evangeliums in zeitgemäßer Form verkünden
• Laien ermutigen, Verantwortung zu übernehmen
• Uns mit den Armen solidarisieren
Im Namen der Salvatorianer sage ich Ihnen allen ein herzliches Vergelts Gott und aufrichtiges Danke für das Brot der Freundschaft und jede Form der Unterstützung und bitte auch weiterhin um ein gedeihliches Miteinander und das Gebet.