Not in Osteuropa - Der neue Rundbrief der P. Berno Stiftung
Den Teller hat Florin bis auf den letzten Bissen leergegessen, das restliche Brot steckt der Elfjährige in die Schultasche und wird es daheim dem kleinen Bruder geben, der schon sehnlich auf ihn wartet. Doch eigentlich will Florin heute lieber in der Kindertagesstätte bleiben. Denn hier gibt es nicht nur Platz, um die Hausaufgaben zu machen – viel besser: Es ist auch warm und trocken. Im kleinen Dorf, in dem Florin mit seinen vier Geschwistern und den Eltern lebt, ist es im Winter nicht nur kalt; die Wohnungen in seiner Siedlung sind auch feucht und schimmelig. Die siebenköpfige Familie bewohnt nur einen Raum, den ein kleiner runder Holzofen wärmt. Vergangene Nacht hat Florin die Mutter leise weinen hören und ist seitdem selber traurig.
Inflation in Osteuropa fast doppelt so hoch
Wofür das letzte Geld ausgeben: Für einen Laib Brot oder einen Liter Milch? Für Brennholz zum Heizen oder gar ein neues Schulheft? Florins Eltern stellen sich Fragen wie diese fast täglich. Das Leben ist für alle teurer geworden – aufgrund von Preissteigerungen wegen des Angriffskrieges in der Ukraine, der Gewinnsucht von Konzernen oder infolge der COVID-19-Pandemie. Sogar in reichen Ländern wie in Deutschland beträgt die Inflation schon über 8 Prozent und bedeutet selbst für gut Verdienende und deren Familien Einbußen. Wie schwierig ist dann erst die Lage für jene Menschen, die schon vor dieser Krise an der Armutsgrenze lebten.
Hungrig zur Schule
In Osteuropa sind die Teuerungen besonders schlimm. Schon vor der Krise war jeder vierte Erwachsene sozial benachteiligt, von den Kindern war sogar jedes zweite armutsgefährdet. Gas kostet fast doppelt so viel wie noch vor wenigen Wochen und Lebensmittelpreise wie für Milch oder Fleisch sind stark gestiegen. „Ich weiß oft gar nicht mehr, wie ich die Kinder ernähren kann“, erzählt Florins Mama und meint leise: „Ohne zusätzliche Lebensmittelspenden müssten meine Kinder morgens hungrig in die Schule gehen.“
Sorgen um die Energieversorgung in den Hilfswerken
Doch nicht nur für Privathaushalte bedeuten die Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Fixkosten ein großes Problem. Auch Hilfsorganisationen wie die Pater Berno Stiftung haben mit den massiven Teuerungen stark zu kämpfen. Auch deshalb, weil in Rumänien öffentliche Einrichtungen etwa für Strom 50 Prozent mehr bezahlen müssen als private Haushalte. „Bei Lebensmitteln können wir Dank Spenden wie etwa über die Lebensmittelbank, leichter Unterstützung bekommen. Für Strom und Gas ist das schwieriger bis gar nicht möglich“, erzählt Herbert Grün von der Caritas Temeswar, dem Partner der Pater Berno Stiftung in Rumänien. Für 300 Menschen sind die Hilfswerke die letzte Anlaufstation. Essen und eine warme Unterkunft sind das Dringendste, um alle sicher durch die nächsten Monate zu bringen.
Über 300 Menschen werden täglich in den Einrichtungen der Pater Berno Stiftung versorgt – etwa mit Essen, Kleidung und einer warmen Unterkunft. (c) Tim Ertl
So können Sie helfen
Gemeinsam durch die Krise: Helfen Sie uns bitte, die schlimmsten Folgen der Energiekrise und Inflation für Kinder, Senioren, Familien und Obdachlose abzufedern. Über 300 Menschen brauchen in diesem Winter ganz besonders unsere Unterstützung.
In Deutschland und in Österreich gibt es die Möglichkeit, dass Spenden steuerlich berücksichtigt werden können. Anfragen richten Sie an das Büro in München oder an die Caritas Graz-Seckau.
Spendenkonto Österreich:
Caritas Diözese Graz-Seckau
IBAN: AT37 2081 5000 0462 0647
Spendenkonto Italien:
Caritas Diözese Bozen-Brixen
IBAN: IT12 R058561 1601 050571 000032
Bitte verwenden Sie bei allen Überweisungen das Kennwort "Pater Berno Stiftung"