Weihnachtlicher Nachklang
Im 6. Jahrhundert wurden sie erst Appelius, Amerius und Damascus (hebräische Namen), Galgalat, Balthasar und Melchior (griechische Namen) oder Thaddadia, Melchior und Balytora genannt. Die heute gebräuchlichen Namen kamen erst im 8. Jahrhundert auf.
Die Interpretation, dass die Buchstaben C, M und B für die Abkürzung der lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ (= „Christus segne dieses Haus“) stehen, kam allerdings erst in den 1950er Jahren auf. Die Tradition des Sternsingens selbst geht auf das Mittelalter zurück, um sich im Winter ein Zubrot bzw. einen Zehrpfennig zu verdienen.
Auch die Geschenke, die die drei Könige mitbringen, haben eine besondere Bedeutung: Gold als besonders wertvolles Metall ehrt Jesus als besonders "wertvollen" Menschen. Weihrauch wird beim Gottesdienst verwendet und symbolisiert Reinigung. Myrrhe wurde in der Antike verwendet, um Verstorbene einzubalsamieren; die Gabe könnte schon auf Jesu Tod verweisen.
Ein schönes Gedicht von Paul Weismantel findet sich im Adventkalender 2019, Himmelsglanz in Erdentagen:
Hirten und Könige
Die einen kommen ganz aus der Nähe
und Nachbarschaft, die anderen aus der
weiten Ferne vom anderen Ende der Welt.
Es verbindet sie das große gemeinsame Ziel:
das Kind Gottes in der Krippe, vor den
der Stadt, am Wegrand geboren.
Dort treffen die Gegensätze aufeinander,
Vornehme und Randexistenzen,
die völlig verschieden und anders sind
in Kleidung und Lebensstil.
Hoch gebildet und hoch zu Kamel die einen,
die anderen niedriges, staubiges Fuß- oder
Bettelvolk, möglicherweise Analphabeten.
Mit Schätzen wie Gold, Weihrauch, Myrrhe
beugen die einen ihre Knie, die anderen
erweisen ihre Verehrung mit Naturalien
wie Milch und Brot.
Vom Hofstaat und edelstem Duft umgeben
die einen, die anderen lediglich geprägt vom
Stallgeruch ihrer Schafe und Ziegen.
Die einen und die anderen, so wie sie waren
und sind, so wie du und ich!