Save the Date: 33. salvatorianischer Begegnungstag am 6. Oktober 2018
Die Armut in Rumänien lernte der am 15. November 1935 in Bergatreute (D) geborene Salvatorianer durch Straßenkinder kennen, die sich einen Kanalschacht vor der Salvatorianer-Kirche teilten. Er versorgte sie kurzerhand im Kloster. Dazu kam noch ein einschneidendes Erlebnis, das er bei seinem ersten Einsatz als Seelsorger vor Ort hatte: „Ein zwei Wochen altes Baby war gestorben und musste begraben werden. Seine Mutter hatte nicht genügend Milch für das Kind gehabt – es war verhungert. Von da an wusste ich, dass ich etwas tun musste“, erinnerte sich der Ordensmann. In der Folge organisierte er mit Hilfe von Freunden eine Armenausspeisung und zahlreiche Hilfstransporte nach Temesvar. Das war der Beginn.
P. Berno Rupp wenige Wochen vor seinem Tod bei der Eröffnung des Hospizes in Bacova (Rumänien). (c) Manu Nitsch
Ab 1998 folgte gemeinsam mit der Caritas Temesvar die Gründung mehrere Einrichtungen für Menschen in Not. Bis heute ist daraus ein unglaubliches Netzwerk der Hilfe erwachsen:
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Obdachlose finden im Nachtasyl Unterschlupf und eine warme Mahlzeit,
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von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern wird im Frauenhaus eine sichere Unterkunft geboten um ihr Leben neu ordnen zu können,
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ältere, pflegebedürftige Menschen erhalten im Altenheim die notwendige medizinische und pflegerische Unterstützung,
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Kinder bekommen in der Tagesstätte professionelle Lernbetreuung,
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langzeitarbeitslose Männer und Frauen mit ihren Kindern haben die Chance auf der Farm zu leben und zu arbeiten.
Am 5. Dezember 2007 wurde P. Berno bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass er nach langem Krankenhausaufenthalt starke Einschränkungen in Sprechfähigkeit und Beweglichkeit hinnehmen musste. Dies hinderte ihn nicht daran, seinen Einsatz ungeschmälert weiterzuführen. Es wurde aber deutlich, dass die Koordination der Projekte, der Kontakt mit den Unterstützerinnen (mittlerweile etwa 1.500 in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz) zusätzliche Unterstützung erforderte.
Der Unfall war der Auslöser dafür, gemeinsam mit der Caritas die Pater-Berno-Stiftung 2011 ins Leben zu rufen. Die Stiftung hatte und hat den Zweck, die sozialen Einrichtungen finanziell abzusichern und auch nach P. Bernos Ableben den Fortbestand seiner Werke zu garantieren. Bernos Motto lautete: „Keiner wird vergessen“. In seinen Werken lebt er weiter; und eines ist sicher: P. Berno selbst wird bestimmt niemals vergessen werden.