
Weiter machen: das Institut zur Erforschung salvatorianischer Geschichte
In seinem Rundbrief vom 13. März 2025 schreibt Provinzial P. Márton Gál, dass man sich im Sinne des Jubiläumsmottos 100 Jahre Österreichische Provinz 2023 – weiter denken, weiter gehen nun in einer dritten Etappe befinde: weiter machen.
Er betont: „Weitermachen ist etwas Dynamisches, es bedeutet Bewegung und setzt Begegnung voraus.“ Es sei eine Form der Veränderung. Das Wichtigste bleibe dabei, den Mitbrüdern, Mitschwestern und allen Menschen trotz aller Wandlungen nahe zu sein. „Damit wir weitermachen können, schenkt uns der Heilige Geist immer wieder neue Kraft – er lässt uns nicht ruhen, entzündet uns neu und inspiriert uns zum Aufbruch.“
Renovierungsarbeiten fast abgeschlossen
Weiter machen – dieses Leitmotiv prägt auch das 2023 gegründete „Institut zur Erforschung salvatorianischer Geschichte und Spiritualität“. Ziel des Instituts ist die Erforschung salvatorianischer Geschichte und Spiritualität, die durch Forschung und Publikation, durch Betreuung von Studierenden und durch Vernetzung mit anderen Instituten und Archiven erreicht werden soll.
Die Renovierungsarbeiten im dritten Stock des Kollegs Wien, St. Michael, sind beinahe abgeschlossen. Bald stehen dort drei optimal ausgestattete Arbeitsräume zur Verfügung: ein Raum für fünf Studierende, ein Büro für die wissenschaftliche Fachkraft sowie ein Zimmer für Zoom-Konferenzen und Webinare.
Foyer des Forschungsinstituts, Kolleg Wien, St. Michael, 3. Stock, 6.3.2025. (c) Jürgen König
Das Foyer, einst Teil des Rundgangs im dritten Stock, wurde umfassend modernisiert – mit neuer Beleuchtung, Fenstern, Heizung, Internet und einer Küche. So ist ein großzügiger Raum für größere Gruppen und Studientagungen entstanden. Die gelungene Instandsetzung der Räumlichkeiten, finanziert vom Haus, nähert sich nun ihrem Abschluss und wird schon bald ihrer Bestimmung übergeben.
Jordan-Umfeld-Bibliothek
Seit Mai 2024 arbeiten P. Peter van Meijl und sein Mitarbeiter Jürgen König intensiv am Aufbau der Jordan-Umfeld-Bibliothek im zweiten Stock des Hauses.
Dort werden Bücher und Sammlungen aus der Zeit von 1850 bis 1950 thematisch geordnet und alphabetisch sortiert – Werke, die Johann Baptist Jordan als Student nutzte, ebenso wie seine Lehrer, geistliche Lieblingsautoren, Theologen, Historiker und die erste Generation der Salvatorianer.
Bücher von 1850 bis 1950 thematisch geordnet und alphabetisch sortiert,
die u.a. Johann Baptist Jordan als Student nutzte. (c) Jürgen König
Zudem wurde eine neue Hausbibliothek mit theologischen, philosophischen, historischen und spirituellen Büchern ab etwa 1965 eingerichtet. Derzeit wird geprüft, wann der gesamte Bestand in ein Bibliotheksprogramm aufgenommen werden kann, etwa in den Verbundkatalog der Ordensgemeinschaften (KOBi).
Wissenschaftliche Fachkraft
Im Dezember 2024 wurde die Stellenausschreibung für eine wissenschaftliche Fachkraft fertiggestellt und in verschiedenen Medien veröffentlicht, darunter die Österreichische Ordenskonferenz und universitäre Verteiler der Uni Wien. Derzeit laufen vertiefende Gespräche mit den Bewerber:innen.
Finanzierung gesichert
P. Piet Cuijpers legte 2023 den Budgetentwurf für 2024 vor. Finanzielle Zusagen kamen von der österreichischen Pro-Provinz, der deutschen Provinz (Sprachaufenthalt in Deutschland), dem Pancratius Pfeiffer Missionsvikariat, der polnischen Provinz und dem Generalat (Flüge und Visa der Studierenden). Das Budget wurde am 25. März 2024 vom Kuratorium des Forschungsinstitus genehmigt.
Kandidat:innen für das Forschungsinstitut
In einem Schreiben vom 8. Juni 2023 legte das Generalat die vierjährige Ausbildungsstruktur der Kandidat:innen fest:
- Jahr 1: Deutschkurs
- Jahr 2: Einführung in salvatorianische Literatur und Archive in Wien
- Jahre 3 und 4: Masterstudium an der Universität Wien mit Schwerpunkt salvatorianische Geschichte oder Spiritualität
Während seines Aufenthalts in der Demokratischen Republik Kongo im September 2024 informierte P. Peter van Meijl, Direktor des Forschungsinstituts, die dortigen Salvatorianer:innen über das geplante Vorhaben, das auf durchweg positive Resonanz stieß. Dabei hob er jedoch die Beherrschung der deutschen Sprache als wesentliche Voraussetzung für die Ausbildung hervor.
P. Cyrillus Kikoti aus Tansania schließt derzeit in München sein Sprachstudium ab und hofft, im April 2025 ein Visum für Österreich zu erhalten, um mit dem zweiten Ausbildungsjahr zu beginnen. Unser Dank gilt besonders der deutschen Provinz unter Provinzial P. Friedrich Emde für ihre Unterstützung bei der Visumsbeschaffung.
Auswahl weiterer Kandidat:innen
Es ist erforderlich, gemeinsam mit dem Generalausbildungssekretär klare Kriterien für die Auswahl und Vorbereitung künftiger Kandidat:innen festzulegen. Das Forschungsinstitut soll die wissenschaftliche Weiterbildung sowohl für Salvatorianer, Salvatorianerinnen und salvatorianische Laien als auch für externe Interessierte fördern.
Der Artikel basiert auf dem Bericht von P. Peter van Meijl
für das Treffen der europäischen Provinziale in Rom, 18. bis 19. März 2025.
Fotos: Jürgen König