"Emmauswege" 41/24 bringt Nachrichten von Beit Emmaus
Aus dem Inhalt:
Übergang und Berufung:
Sr. Dominika Zelent beschreibt ihren Wechsel ins Beit Emmaus, einem Pflegeheim im Westjordanland, nach einer erfüllenden und bedeutsamen Zeit beim Wiener Roten Kreuz. Nach intensiver Anfrage ihrer Ordensgemeinschaft sah sie sich dazu berufen, die Leitung zu übernehmen, inspiriert von einem Zitat Viktor Frankls, das betont, dass das Leben selbst Fragen an uns richtet, die beantwortet werden müssen. Diese Entscheidung bedeutete einen großen Einschnitt, eine fundamentale Veränderung und einen Neubeginn in ihrem Leben, bot jedoch auch die Möglichkeit, das salvatorianische Charisma – einen Missionsauftrag ohne geographische Grenzen – voll auszuleben.
Pflege und Gemeinschaft im Alltag:
Der Fokus des Pflegeheims ist auf die ganzheitliche und einfühlsame Betreuung der Bewohner gerichtet, die häufig unter chronischen Krankheiten, altersbedingten Gebrechen und diversen anderen Beeinträchtigungen leiden. Das engagierte Team aus Schwestern und Pflegerinnen arbeitet jeden Tag daran, eine warme, familiäre Atmosphäre zu schaffen und zu bewahren. Die positiven Rückmeldungen der Bewohner, ihre sichtbaren Fortschritte und das liebevolle Miteinander unter den Pflegenden geben ihnen stets neue Hoffnung und Motivation.
Herausforderungen des Standorts
Beit Emmaus befindet sich im Westjordanland und ist durch politische Spannungen sowie Grenzbarrieren oft isoliert. In Berichten früherer Leiterinnen wird reflektiert, wie stark die Arbeit dort durch Checkpoints, die errichtete Mauer und tägliche Einschränkungen beeinflusst und manchmal behindert wird. Trotz dieser Herausforderungen fördert das Leben und Arbeiten in Emmaus einen tiefen Zusammenhalt unter den Menschen. Ein besonderes Highlight ist die gelebte interreligiöse Gemeinschaft: Christen und Muslime feiern ihre Feste gemeinsam und bauen dadurch gegenseitige Brücken des Verständnisses.
Langjährige Mission und historische Verbindung:
Die salvatorianische Präsenz in Emmaus begann bereits 1973 durch die Schwestern Maria Reitberger und Klara Berchtold. Trotz begrenzter Mittel schufen sie ein Heim für Bedürftige, das sich bis heute kontinuierlich entwickelt und erweitert hat. In den frühen 2000er Jahren übernahm Sr. Hildegard Enzenhofer die Leitung und initiierte neue Projekte, wie die Gründung einer Krankenpflegeschule. Die heutige, multikulturelle Gemeinschaft wächst und gedeiht durch Beiträge verschiedener Freiwilliger, internationaler Ordensmitglieder und durch zahlreiche Kooperationen.
Neues Logo und Vision für die Zukunft:
Ein neues Logo wurde für Beit Emmaus entworfen, um die Identität des Hauses als Oase der Hoffnung, des interreligiösen Austauschs und des Friedens zu symbolisieren. Drei bunte, offene Hände repräsentieren die Nähe, Vielfalt und die drei monotheistischen Religionen. Der im Garten des Hauses wachsende Olivenbaum steht als traditionelles Symbol für Frieden und Lebensfreude im Judentum, Christentum und Islam und passt perfekt zur Vision von Beit Emmaus, eine „Oase des Friedens“ inmitten von Konflikten zu sein.
Der Newsletter "Emmauswege" ist eine wertvolle Verbindung zwischen dem Heim, seinen engagierten Unterstützern und Interessierten weltweit und erscheint viermal jährlich mit Einblicken in das Leben und die Herausforderungen vor Ort.