Für die Vulnerabelsten in die Bresche springen
Das weltweite Engagement der Salvatorianerinnen gegen Frauenhandel hat das Ziel, Opfern Schutz und zur Unterstützung für Befreiung zu bieten, aber auch, Bewusstsein für das kriminelle Geschäftsfeld Menschenhandel zu schaffen. Das braucht Entschlossenheit, Mut und gegenseitige Bestärkung! Aus diesem Grund trafen sich Salvatorianerinnen aus Österreich, Südtirol, Israel, Deutschland und Rom, vertreten durch Sr. Renaria Bezzera (Brasilien) aus der Generalleitung, von 7. bis 10. Juli 2024 in Wien zu einem Austausch- und Weiterbildungstreffen. Ein Tag war der Reflexion und dem Erzählen von Erfahrungen und dem konkreten Engagement im eigenen Land gewidmet.
Salvatorianerinnen aus Österreich, Südtirol, Israel, Deutschland und Rom trafen sich von 7. bis 10. Juli 2024 in Wien zu einem Austausch- und Weiterbildungstreffen zum Thema Frauenhandel. (c) Stefan Baumgarth
Missbrauch der FRAUEN-WÜRDE
Der zweite Tag stand unter dem Thema: Missbrauch der FRAUEN-WÜRDE in Europa, in Deutschland, in Österreich und dem ‚Rest‘ der Welt. Es wurde insbesondere die Rolle der Männer, der Täter und Profiteure in den Blick genommen. Persönliche Schicksale von Frauen und Mädchen und kriminelle Systeme – wie kommt es dazu in diesem Ausmaß? Diesen Fragen stellten sie sich und traten darüber in Austausch mit Inge Bell aus München, Journalistin, Vorstandsvorsitzende des DIAKA (Deutsches Institut für angewandte Kriminalitätsanalyse) und Menschenrechtsaktivistin.
Moderatorin Sr. Maria Schlackl SDS und Inge Bell, aus München, Journalistin, Vorstandsvorsitzende des DIAKA (Deutsches Institut für angewandte Kriminalitätsanalyse) und Menschenrechtsaktivistin. (c) Stefan Baumgarth
Alltag: Angst und Ekel
Sie schenkte den engagierten Salvatorianerinnen, sowie einer Mitarbeiterin der SOLWODI-Schutzwohnung und Sr. Magdalena SSpS (Übersetzerin für Sr. Renaria) mit ihrem Erfahrungswissen und ihrer Kompetenz wertvolle und not-wendige Impulse für deren Einsatz! Frau Bell brachte auf den Punkt, was oft nicht leicht ins Wort zu bringen ist: Der Alltag von Frauen besteht aus Angst vor ihren Zuhältern und Ekel vor ihren Freiern (Sexkäufern).
Das Bild der prostituierten Frauen ist in der Öffentlichkeit meist ein verzerrtes und schlichtweg falsches, das ausbeuterische System wird ausgeblendet. Es gilt, weitverbreitete Mythen zu entkräften. Dafür wurden die Ordensfrauen erneut ermutigt.
Vor über 20 Jahren erkannten Ordensfrauen weltweit und besonders auch die Salvatorianerinnen die NOT-Wendigkeit, sich aktiv für Opfer von Frauenhandel und gegen das Gewalt-System Menschenhandel einzusetzen!
„Prostitution ist ein Gewaltsystem“
Unauflöslich verquickt ist mit dieser Menschenrechtsverletzung die sexuelle Ausbeutung von Frauen und immer jünger werdenden Mädchen in der Zwangsprostitution. „3-Loch-Sarah aus Rumänien“; „Elvira – geiler Schluckspecht, 19“; „Tina, frivoler Teeny aus der Ukraine“ – so werden Frauen im Internet auf Freier-Foren angeboten.
Der erste Tag war der Reflexion und dem Erzählen von Erfahrungen und dem konkreten Engagement im eigenen Land gewidmet. (c) Stefan Baumgarth
Im Mai 2024 sagte die UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem, zuständig für Gewalt gegen Frauen, ihre Ursachen und Folgen: „Prostitution ist ein Gewaltsystem“. Genau das wird von einer Minderheit von zwei bis fünf Prozent freiwilliger Sexarbeiterinnen lautstark geleugnet.
Nordisches Modell: Täter müssen Verantwortung übernehmen
Für die Betroffenen von Frauenhandel und Zwangsprostitution, das sind über 90 Prozent (Inge Bell) braucht es ein Gesetzesmodell mit Lösungsansätzen, das tatsächlich die Frauen schützt und ihnen einen angstfreien und sicheren Ausstieg bietet, sowie eine Aufklärung in der Gesamtgesellschaft zum Ziel hat. Täter und Profiteure müssen zur Verantwortung gezogen werden (können). Das sogenannte Nordische Modell oder besser Equal Model, bietet genau dies und wird bereits in acht Ländern als gesetzliche Grundlage angewandt, um Menschenhandel einzudämmen!
Menschenhandel: Wachsender Wirtschaftszweig
Mit konkreten, professionell angeleiteten Übungen lernten die Teilnehmenden auf weitverbreitete Mythen rund um Prostitution ‚gekonnt‘ zu reagieren. Im Alltag muss sich das noch vertiefen und ‚beweisen‘. Eine notwenige und herausfordernde Aufgabe, nicht nur für Ordensfrauen heute! Bleiben wir wachsam!
Menschenhandel ist aktuell der am stärksten wachsende, organisierte, kriminelle Wirtschaftszweig, so Brigadier Gerald Tatzgern vom BKA Wien. Da können wir nicht zur Tagesordnung übergehen, so Sr. Maria Schlackl SDS, Leitung der Initiative: Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde – seit zehn Jahren in Linz und darüber hinaus!
Scurt rezumat în limba română
Surorile Salvatoriane luptă de peste 20 de ani împotriva traficului de femei în întreaga lume și oferă victimelor protecție și sprijin. Între 7 și 10 iulie 2024, acestea s-au întâlnit la Viena pentru un schimb de experiență și formare continuă. Accentul a fost pus pe abuzul asupra demnității femeilor în Europa și în întreaga lume, fiind discutate, de asemenea, povești personale și rolul bărbaților ca făptași. Jurnalista Inge Bell din München a adus o contribuție valoroasă prin expertiza sa și a ajutat la dezmințirea miturilor răspândite. Exploatarea sexuală a femeilor este criticată ca fiind o încălcare a drepturilor omului și un sistem de violență. Modelul nordic, care combate traficul de persoane, este utilizat ca temei juridic în opt țări. Traficul de persoane este recunoscut ca fiind o industrie criminală organizată în creștere rapidă și rămâne o sarcină importantă combaterea acestuia și apărarea demnității umane.
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