
Dringender Appell der Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel
Die Expert*innen und NGOs, die sich im Rahmen der Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel für Präventionsmaßnahmen gegen Arbeitsausbeutung einsetzen, begrüßen die portugiesische Initiative, Agrarhilfen von der Einhaltung zentraler Arbeitnehmer*innenrechte abhängig zu machen.
Die Argumentation der Wettbewerbsfähigkeit birgt überdies die Gefahr einer Abwärtsspirale von Sozial- und Arbeitsrechtsstandards, wie man zuletzt in Österreich an einigen schwerwiegenden Fällen von Ausbeutung von Erntehelfer*innen gesehen hat. Am Ende einer solchen Negativspirale stehen unweigerlich sklavereiähnliche Arbeitsverhältnisse.
Der Appell richtet sich daher an die österreichische Bundesregierung, den portugiesischen Vorschlag zu unterstützen und so über die gerechte Verteilung von Agrarhilfen die Umsetzung von Sozial- und Arbeitsrechtsstandards zu fördern.
Die Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel
dient der Vernetzung, dem Informationsaustausch und dem gemeinsamen Erarbeiten von Vorschlägen zur Prävention von Menschenhandel und zur Unterstützung Betroffener bzw. Opfer. Als Koordinatorin der Plattform wurde Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Katharina Beclin, Assistenzprofessorin für Kriminologie an der Universität Wien, bestellt. Vorstandmitglied ist Mag. Lukas Korosec, Missionsprokurator der Salvatorianer. Mitglieder aus dem Ordensbereich sind neben den Salvatorianern auch SOLWODI und die Steyler Missionsschwestern.
Rückfragen an die Koordinatorin der Plattform, Katharina Beclin (katharina.beclin@univie.ac.at).