
Wir Salvatorianer trauern um unseren ehemaligen Generalsuperior P. Karl Hoffmann
P. Karl wurde am 02.02.1940 in Berlin-Dahlem geboren. Er wuchs in der von den Salvatorianern betreuten Gemeinde Salvator in BerlinSchmargendorf auf und besuchte die Mittelschule und die Höhere Wirtschaftsschule in Berlin-Charlottenburg. Er machte anschließend eine Ausbildung zum Bankkaufmann, die er 1961 erfolgreich abschloss.
In dieser Zeit spürte er seine Berufung zum Salvatorianer und zog kurz nach seinem Berufsabschluss nach Jammelshofen (Eifel) um, wo er an der von den Salvatorianern geführten Schule seine Gymnasialstudien absolvierte und 1963 erfolgreich abschloss.
1969 ewige Profess
Am 11. Oktober 1963 begann er in Passau das Noviziat und legte dort am 11.10.1964 die Erste Profess ab. Er studierte von 1964 bis 1969 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Passau Philosophie und Theologie, unterbrochen von einem Auslandsstudienjahr in England. Nach der Ewigen Profess und der Diakonatsweihe 1969 in Passau, machte er seine Pastoralausbildung am Priesterseminar Hildesheim, wo er am 06.01.1971 von Bischof Heinrich M. Janssen zum Priester geweiht wurde.
P. Karl wechselte nach Münster und wirkte dort von 1971 bis 1977 als Kaplan. In dieser Zeit machte er eine Spezialausbildung zum Ehe-, Familien- und Lebensberater, die er mit dem Diplom abschloss. Die persönliche Begleitung von Menschen, die Sorge um den Menschen, wie es sein Primizspruch zum Ausdruck bringt, lag ihm Zeit seines Lebens besonders am Herzen.
Von 1977 bis 1981 war er Pfarrverweser in St. Pius X. in Neuss, bevor er 1981 zum Superior und Ökonom in Steinfeld bestellt wurde. In seiner Amtszeit fanden das XIII. (1981) und das XIV. (1987) Generalkapitel in Steinfeld statt.
1986 wurde er zum Provinzial der Norddeutschen Provinz gewählt. In diesem Amt wurde er 1989 und 1992 bestätigt. 1991 verlegte er den Amtssitz des Provinzials nach Münster, denn es war ihm ein Anliegen, als Begleiter für die dort studierenden jungen Mitbrüder präsent zu sein. Immer wieder zeigte er, dass es ihm um den Menschen ging.
Generalsuperior 1993-1999
Auf dem XV. Generalkapitel im Jahre 1993 in Krakau wurde P. Karl zum 9. Generalsuperior der Gesellschaft gewählt; diesen Dienst versah er bis 1999. In seine Amtszeit als Generalsuperior fiel der Besuch von Papst Johannes Paul II im Mutterhaus im Jahre 1999, der den Seligsprechungsprozess unseres Gründers P. Franziskus Jordan nachhaltig voranbrachte.
Er war auch als Generalsuperior immer ganz Seelsorger. So berichten viele Mitbrüder davon, dass sie beeindruckt waren, dass P. Karl bei Visitationen zu den einzelnen Mitbrüdern hinging und sie nicht zu sich kommen ließ. Seine menschlich gewinnende Art ließen die Mitbrüder spüren, dass Karl zuerst Mitbruder war und erst dann ein Amtsträger. So war es ihm ein großes Anliegen, sich in den „Informationes SDS“ auf Seite 1 immer zunächst an die Mitbrüder zu wenden, um mit ihnen seine Gedanken zu teilen.
Nach dem Ende seiner Amtszeit und einem Sabbatjahr in der Schweiz und in Israel kehrte P. Karl in seine Heimatstadt Berlin zurück, wo er von nun an wieder im Ortsteil seiner Kindheit, Schmargendorf, wirkte. Wiederholt war er hier auch Superior der Gemeinschaft.
P. Karl konzentrierte hier sein seelsorgliches Tun in der persönlichen Begleitung von Menschen. So wurde er 2002 als offizieller geistlicher Begleiter für die Gemeinde- und PastoralreferentInnen im Erzbistum Berlin bestellt und 2006 zusätzlich für die Priesterkandidaten des Erzbistums Berlin. Im Jahre 2009 wurde er zum Spiritual am Erzbischöflichen Priesterseminar St. Petrus berufen. Viele Personen kamen zu ihm zur geistlichen und menschlichen Begleitung. Zudem war er fester Beichtvater an der Hedwigskathedrale zu Berlin. Über viele Jahre war P. Karl Mitglied des Priesterrates des Erzbischofs von Berlin.
Gabe, Menschen für Christus zu gewinnen
P. Karl hatte die herausragende Gabe, Menschen für Christus zu gewinnen und ihnen als väterlicher Freund die Liebe und Güte, die in Christus erschienen ist, erfahrbar werden zu lassen. Seine feine, korrekte, menschliche, liebenswürdige und auch zurückhaltende Art ermöglichten es ihm, für die Menschen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich öffnen konnten. Unzählige Exerzitien und Einkehrtage hat er in all den Jahren seines Dienstes gehalten und so Menschen mit Gott in Verbindung gebracht.
2018 wurde bei ihm Demenz diagnostiziert, infolgedessen bat er um Entpflichtung von seinen offiziellen Aufgaben im Erzbistum Berlin. Auch wenn die Demenzerkrankung mehr und mehr zunahm, hat P. Karl sich seine Liebenswürdigkeit erhalten. Mehr und mehr war er auf die Unterstützung und Begleitung der Mitbrüder und Freunde angewiesen, die er immer mit einem Lächeln und einem „Danke schön“ honorierte. In den letzten Wochen ließen auch seine körperlichen Kräfte stark nach. Während eines Krankenhausaufenthaltes infizierte er sich mit dem Covid-19 Virus. Dieser Erkrankung erlag er.
Wir Salvatorianer verlieren mit P. Karl einen liebenswürdigen und authentischen Mitbruder, der sein Leben ganz in den Dienst der Gemeinschaft und an den Menschen gestellt hat. Seine Familie, zu der er zeitlebens einen engen Kontakt pflegte, wird einen lieben Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel vermissen.
Das Auferstehungsamt feiern wir am Dienstag, den 29.12.2020, um 14:30 Uhr in der Basilika Steinfeld. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.
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Dankbare Erinnerung an P. Karl Hoffmann SDS von Generaloberen P. Milton Zonta als PDF zum Download