Informationen zur Situation der Salvatorianer auf den Philippinen
Update 2 vom 17.1.2020: Aktuelle Fotos von P. Adam (am Ende des Textes)
Update 1 vom 15.1.2020, 17.00 Uhr, von P. Josef Wilfing:
"Da wir leider ohne Internet waren und es im Allgemeinen auch noch sind, konnte ich keine konkreten Nachrichten geben. Ich hatte nur eine Nachricht über WhatsApp geschickt.
Der Vulkan hat am Sonntag plötzlich Aktivitäten gezeigt, die von Erdstößen unterschiedlicher Stärke begleitet waren, aber das war meist ein Zittern und nur einmal ein Rütteln. Der Strom ist ausgefallen, weil die Kontakte - so sagte man - durch den Aschenregen verklebt seien. Der Generator lief einen Tag, dann war er kaputt. Wir haben jetzt wieder einen neuen. Die Solarzellen waren durch die Asche abgedeckt, sodass sie keinen Strom produzieren konnten. Diese sind wieder gereinigt. Mit dem neuen Generator haben wir auch wieder Strom und Wasser - zumindest für die täglichen Basics.
Die Möglichkeit eines Ausbruchs und weiterer Erdstöße ist weiterhin gegeben. Unser Haus ist stabil. Die Menschen sind noch in Talon und auch noch in näher gelegenen Orten. Tagaytay, ca. 80.000 Bewohner, ist weiterhin bewohnt.
Die Nachricht, dass bis zu 17 Kilometer im Umkreis evakuiert sei, entspricht nicht der Wirklichkeit. Diese Nachricht hatte eine bis zu diesem Zeitpunkt seriöse Zeitung geschrieben. Es wohnen also weiterhin noch Leute innerhalb der kolportierten 1,4-Kilometer-Zone. Allein die Siedlungen am Seeufer sind (zwangs-)evakuiert. Diese sind wirklich stark betroffen.
Ich war heute mit P. Adam in einem der Evakuierungszentren in Alfonso, wo unser Mitbruder James als Diakon angestellt ist. Die Leute sind ruhig, vielleicht schockruhig. Die Stimmung ist friedlich. Die Kinder spielen bereits auf der Schulwiese. Die Situation ist aber weiterhin unsicher. Die Brüder bei uns im Haus fühlen sich sicher.
Auch ich möchte nicht weggehen. Ich muss aber für dieses Wochenende nach Manila, weil ich mit dem 4. Jahrgang über die ewige Profess sprechen werde. Danach komme ich wieder zurück. Ich fühle mich vielleicht unsicher, weil ich und keiner genau Bescheid weiß, wann es so weit sein wird. Aber ich habe unter den Gegebenheiten im Haus keine Angst.
Herzliche Grüße aus Talon von noch außerhalb der Evakuierungszone."
Brief von P. Hubert Veser vom 15.1.2020, 11.00 Uhr:
Auf die Bitte um Auskunft antwortet Fr. Vara Prasad am 15.01.2020: „Was die Eruption am Taal See betrifft, so ist sie für alle hier ein Grund zur Sorge, besonders für die Gemeinschaften in Talon und Silang, da sie nur wenige Kilometer vom Vulkan entfernt sind. Am Sonntagnachmittag begann plötzlich eine Menge Asche vom Himmel zu fallen. Die Gemeinschaft von Talon spürte das überall. Dazu kam noch, dass es keine Strom- und Wasserversorgung gab. Nachts gab es Erdbeben, so dass unsere Mitbrüder nicht mehr schlafen konnten. Die Wasserversorgung ist betroffen und muss dringend repariert werden. Die Behörden sagen, dass es noch bis zu 2 Wochen dauern kann, bevor sie diese wiederherstellen können.
Es gibt zwar eine Brunnen in Klostergarten, aber sie können kein Wasser schöpfen, weil auch noch der Generator kaputt und in Reparatur ist. Und die Solaranlage hilft da nur sehr begrenzt. Der Unterricht wurde für unsere Philosophiestudenten in Talon bis nächsten Montag unterbrochen. Flüge nach Manila und von Manila sind gestrichen, da der Ascheregen auch den 65 km entfernten Flughafen von Manila erreicht hat. Die Gemeinde Silang, wo P. Hubert mit dem Noviziat ist, hat Strom und Wasser.
Laut der Seismologen kann der Taal-Vulkan zu jeder Zeit und an jedem Tag weiter ausbrechen. Es gibt keine feste Zeit für Vorhersagen. Bis zu 40.000 Menschen wurden bereits an sicherere Orte in Pfarreien oder andere Institutionen evakuiert. Die Situation ist düster. Wir brauchen Gebete.
Wenn die Situation sich verschlechtert, müssen alle in unser Haus nach New Manila kommen. Wir alle verfolgen täglich die Nachrichten. Ich weiß, dass Sie alle besorgt sind und um unsere Sicherheit bangen.
Bitte beten Sie."
Bleiben wir im Gebet mit unseren Mitbrüdern verbunden.