Hoffnungsträger und Antwortgeber
„Du bist für mich so ein Hoffnungsträger und Antwortgeber in Sachen des christlichen Glaubens“ - mit diesen Worten feierte Provinzial P. Josef Wonisch am 23. Juni 2019 seinen Mitbruder P. Leo Thenner, der 2019 gleich doppelten Grund zu Freude hat: 40-jähriges Priesterjubiläum und 70. Geburtstag. Der Ordensmann weiter: „Du bist ein Meister des gesprochenen und gedruckten Wortes in allen Lebenssituationen. Das, was dich erfüllt, zutiefst bewegt und durch dich hindurchgegangen ist als Hoffnung und als Feuer, kannst du ausdrücken in Gebeten, Meditationstexten und in den festlichen, freudigen Feiern der Liturgie.“
Mit den Salvatorianern verbunden
P. Leo ist Salvatorianer mit Leib und Seele, tief verwurzelt mit dem Gründer, P. Franziskus Jordan. Aufgewachsen in Mistelbach, war er von Jugend an mit den Salvatorianern verbunden. Von 1970 bis 1972 führte ihn seine Kandidatur nach Kaisermühlen; von 1972 bis 1973 lebte er als Novize in Klosterberg in Passau. Nach seiner Priesterweihe wirkte P. Leo bis 1987 als Kaplan in Wien-Mariahilf, dann bis 2002 als Pfarrprovisor bzw. Pfarrer der Salvatorpfarre in Graz. Später kam dazu sein rastloses Engagement als Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung, als Domstiftspfarrer von Gurk und jetzt als Krankenhausseelsorger und Pfarrer von St. Rupert in Hohenrain. Von Anfang an kennzeichnete ihn seine Begeisterung als leidenschaftlicher Seelsorger, als wahrhaftes Beispiel dessen, was man Jüngerschaft, Nachfolge nennen kann. „So wie Jesus bei den Menschen ist, ihnen die Frohe Botschaft erschließt und mit ihnen geht, ist auch dein priesterlicher Dienst“, so formulierte es Provinzial P. Josef Wonisch. Und mehr noch: „Du bist mein Stellvertreter, der Vikar, als solcher engagierst du dich auch für die Mitbrüder in Österreich und Rumänien in der Provinzleitung und hast ein offenes Herz weit darüber hinaus für die weltweite, internationale Ordensgemeinschaft. Als Provinzial der Salvatorianer kann ich nur stolz auf so einen Mitbruder und Freund sein!“
P. Leo, du bist seit 40 Jahren Priester. Was ist dir in diesen vergangenen Jahrzehnten besonders gut gelungen?
P. Leo Thenner: Ich bin sehr dankbar dafür, die Erfahrung gemacht zu haben, dass das Volk Gottes mein Leben trägt. Das ist das Eine. Und das Zweite ist, dass Hoffnung kein leeres Wort ist. Und ich bin dankbar dafür, dass ich ein sehr erfülltes priesterliches Leben haben darf – trotz vieler Tiefen, aber auch mit vielen Höhen. Es ist ein erfüllendes, ein gutes Leben. Ich möchte mit niemandem tauschen. Das ist die Quintessenz meines priesterlichen Lebens. Und dass ich mich mit einer Gemeinschaft verbunden wissen darf.
In den ganzen Jahren nie Zweifel gehabt?
Zweifel genug. In meiner Geburtstagseinladung steht, ich wollte oft genug weglaufen. Wenn du diesen Text kennst, dann weißt du auch, was Höhen und Tiefen sein können.
Warum hast du dich für die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer entschieden?
Ich bin in Mistelbach aufgewachsen und habe als Priester nur Salvatorianer kennengelernt. Jetzt könnte ich ironisch sagen: Dass es noch andere Ordensgemeinschaft en gibt, habe ich erst viel später mitgekriegt. Als Junge war ich Ministrant, und schon da war ich mit den Salvatorianern verbunden.
Wie siehst du die Zukunft der Salvatorianer in Österreich?
Die Zukunft der Salvatorianer ist so, dass wir weltweit wachsen. Zugegeben, in Österreich, in Deutschland, also in Zentraleuropa, da werden wir schwächer. Aber insgesamt wachsen wir. Ich lebe von einer Hoffnung: Wer sagt, dass es so bleiben wird, wie es ist?
Wie sind deine persönlichen Pläne?
Meine weiteren Pläne sind, dass ich meine Aufgabe in den Krankenhäusern und in der Pfarre noch gut erfülle. Ich habe noch nicht vor, in Pension zu gehen, spüre aber, dass ich schon Grenzen habe, die mich aufwachen lassen. Es liegt alles in Gottes Hand.
Danke für das Gespräch.
Das Gespräch mit P. Leo führte Robert Sonnleitner
Der Artikel wurde der Ausgabe 2/19 von "die Salvatorianer" entnommen.