Zum Monat der Weltmission: Die Mission der Salvatorianer
Das Christentum versteht sich seit seinem Anfang als missionarisch – also als gesandt, allen Menschen den christlichen Glauben zu verkünden. So hat es weltweite Verbreitung gefunden. Die Salvatorianer haben seit ihrer Gründung (1881) ein Hauptaugenmerk auf die sogenannte Mission gerichtet. Ihr Gründer P. Franziskus Jordan befasste sich leidenschaftlich mit den Armen und Leidenden dieser Welt. Immer wieder sandte er seine Mitbrüder unter die Armen. Das damalige Ziel war die weltweite Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Brüdern und Schwestern im Süden. Diese Absicht besteht auch heute noch. Es gilt die eigenen Grenzen zu überschreiten und in den Dialog mit anderen zu treten.
Anteilnehmen am Leben der Armen
Die Mission ist eng mit einem Anteilnehmen am Leben der Armen verbunden. Deshalb wird weltweit versucht durch Bildungsprojekte einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit zu leisten. Die Ausbildung von Ordensmännern zählt ebenfalls dazu. In vielen Ländern ermöglichen die Salvatorianer jungen Menschen den Zugang zu Bildung, wie beispielsweise in Indien, Tansania oder auf den Philippinen. Ordensmänner wie die Salvatorianer arbeiten entgegen einer weit verbreiteten Annahme nicht nur in Pfarren, sondern auch in Schulen und Krankenstationen. Deren Ausbildung ist somit ein wichtiger Beitrag für die soziale und menschliche Entwicklung der Länder im Süden.
Die Salvatorianer arbeiten derzeit in über 40 Ländern. In 18 Ländern begannen die Salvatorianer in den letzten 25 Jahren. Das heißt, die Ordensgemeinschaft hat in den letzten 25 Jahren ihre geographische Ausdehnung nahezu verdoppelt. Durch die zunehmende Ausbreitung sind auch zusätzliche finanzielle Mittel notwendig, um das Wirken vor Ort überhaupt ermöglichen zu können. Viele Mitglieder der Gesellschaft befinden sich noch in der Ausbildung. Im Durchschnitt kostet die Ausbildung (inkl. Kost und Logis) von einer Person etwa € 2.200 pro Jahr, also € 6.-/Tag.
Generalmissionssekretär Br. Joby Philip zur Mission der Salvatorianer
„Bei den Salvatorianern sind etwa 500 junge Männer in verschiedenen Ausbildungsphasen in Asien, Afrika und Lateinamerika", betont Generalmissionssaekretär Br. Joby Philip. Die Gesellschaft befindet sich außerhalb Westeuropas in einer Wachstumsphase. Dieses Wachstum wird die Nachhaltigkeit der salvatorianischen Missionen auf der ganzen Welt sicherstellen. Gleichzeitig ist es bedauerlich, dass wir die Anzahl neuer Kandidaten in der Ausbildung oft beschränken müssen, weil es an den verfügbaren Ressourcen für ihre Ausbildung mangelt.“
Generaloberer P. Milton zur Mission der Salvatorianer
„Gott hat eine Mission und wir nehmen daran teil", bringt es Generaloberer P. Milton Zonta auf den Punkt. "Doch wir bringen niemanden zu Gott 'zurück' oder wir 'konvertieren' niemanden. Das müssen wir nicht tun, weil Gott schon da ist. Er ist überall auf allen Kontinenten. Früher hatten wir in der Kirche einen Eurozentrismus. Von Europa gingen die Missionare hinaus in die Welt.
Heute ist es nicht mehr so. Was wir heute machen: Wo wir auch sind, egal auf welchem Kontinent, in welcher Stadt, in welcher Umgebung, wir hören zu, was die Leute brauchen, welche Bedürfnisse wir erfüllen müssen, damit die Menschen dort Gott erfahren. Es gibt keine vorgefertigten Antworten, sondern man muss hingehen, hinhören, die Bedürfnisse entdecken und eine Erfahrung mit Gott möglich machen. Papst Franziskus spricht von einer Kirche, die aus der Komfortzone heraus- und dorthin geht, wo die Menschen leiden. Wir dürfen nicht mehr denken, dass wir die Antwort für alles und auf alles haben.
Die Definition, die ich von Gott habe, lautet: Gott ist Liebe. Und mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Das ist letztendlich unsere Mission: Wir müssen dazu beitragen zu zeigen, dass Gott Liebe für alle ist. Kultur und Religion sind unwichtig. Wir wollen den Menschen helfen, ein menschenwürdiges Leben zu leben, ohne Leiden und in Liebe. Und der Einzige, der uns wirklich helfen und wirklich retten kann, ist Jesus Christus. Denn niemand war menschlicher als er. Er war so menschlich, dass es uns schwerfällt, ihm zu folgen.
Die Salvatorianer sind keine große Kongregation; wir sind etwa 1.200 Mitbrüder, die auf der ganzen Welt verteilt sind und deren gemeinsames Ziel ist, der Kirche und den Menschen zu dienen. Und trotz unserer kleinen Zahl ist es unser Bestreben, unsere Arbeit so gut wie möglich zu machen.“
Ein Artikel zur Missionsarbeit der Salvatorianer in Indien als PDF zum Download