P. Luis Domingo: Venezuela steht vor dem Untergang
P. Luis Domingo koordiniert das salvatorianische Sozialwerke in Caracas. Er leitet zwei Kinderheime, drei Schulen und eine medizinische Apotheke. Seine Einschätzung: Venezuela steht de facto vor einer humanitären Katastrophe. Das staatliche Gesundheitssystem ist praktisch zerstört. Krankheiten, Hunger und Unterernährung gehören zur Tagesordnung, Strom- und Wasserversorgung sind weitgehend zusammengebrochen.
Kinder leiden am meisten
Am meisten müssten die Kinder unter den dramatischen humanitären Bedingungen leiden. Zwei von drei Kindern seien unterernährt und litten an Mangelerscheinungen, Konzentrationsschwächen und Krankheiten. Die Salvatorianer bemühen sich auch mithilfe von Spenden aus Österreich, möglichst viele Kinder zu retten und ihnen Bildung und ein wenig Ablenkung vom tristen Alltag zu bieten.
In der Hauptstadt Caracas führen die Salvatorianer beispielsweise vier Schulen im Armenvierteln Catia, dem größten Elendsviertel Lateinamerikas. Damit die Kinder aber überhaupt fähig sind, etwas zu lernen, müssten sie zuerst mit einem Frühstück versorgt werden, berichtete P. Domingo. Konkret gehe es um etwa 1.500 Kinder in den vier Schulen. Allerdings müssten die Patres sogar die Lehrer unterstützen. Denn mit dem staatlichen Monatslohn könne man gerade noch ein Kilo Fleisch kaufen.
Neben dem eigentlichen Schulbetrieb werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. Es gibt kulturelle oder sportliche Angebote, damit die Kinder wieder lachen können, wie der Ordensmann sagte: "Die Kinder sind nicht schuld an den Zuständen in Venezuela. Sie haben ein Recht, einfach nur Kinder sein zu können."
Um die Kinder in Catia zu stärken, entwickelte der Salvatorianer P. Luis Domingo ein Kunst- und Kulturprojekt für Kinder und Jugendliche. Bis heute konnten rund 500 Kinder und Jugendliche auf diese Weise ihren persönlichen Interessen nachgehen und ihr Potential entfalten. P. Luis: "Die Kunst-Workshops helfen den Kindern und Jugendlichen sich geliebt zu fühlen und zu sehen, dass sie einen Raum haben, in dem sie glücklich sind, wo sie frei und spontan trainieren können, und auch wieder lächeln können. In diesem Sinne genießen die Workshops diejenigen, die am meisten in Not sind. In unseren Werkstätten sind ausnahmslos alle willkommen."
Überleben nur durch Geld aus dem Ausland
Viele Menschen in Venezuela könnten nur mehr deshalb überleben, weil sie von Verwandten aus dem Ausland Geld bekommen. Doch diese Möglichkeit hätten viele andere nicht, so P. Domingo. Da immer mehr Erwachsene ins Ausland gehen, blieben viele Kinder und Alte zurück. Die Salvatorianer bemühen sich auch hier, die Not zu lindern. Sie führen etwa ein Altersheim und Heime für Straßenkinder und Sozialwaisen.
Charity-Kunstauktion am 9. Oktober 2019
Damit die Salvatorianer ihre Betreuungsangebote für die Kinder in Venezuela weiter betreiben können, findet am Mittwoch, 9. Oktober 2019, wieder die traditionelle Charity-Kunstauktion (in Zusammenarbeit mit dem Wiener Dorotheum) statt. Lukas Korosec, Missionsprokurator der Salvatoriner: "Rund 50 namhafte Künstler haben dafür wieder Werke zur Verfügung gestellt. Diese können auch schon vorab online besichtigt werden", weist Lukas Korosec, Missionsprokurator der Salvatorianer und Koordinator der Kunstauktion, darauf hin. (www.salvatorianer.at)
Die Auktion selbst findet um 19.00 Uhr im Slavatorianerkloster in Wien (Habsburgergasse 12, Sommerrefektorium, 1010 Wien) statt. Hier können die Werke auch schon Montag und Dienstag jeweils von 15.00 bis 19.00 Uhr vorab besichtigt werden.
Ein Teil des Erlöses geht auch nach Rumänien, wo die Salvatorianer u.a. ein Frauenhaus der Caritas Temesvar unterstützen.
Kontakt:
Lukas Korosec, E-Mail:charity@salvatorianer.at, Telefon: 0676 / 533 46 80
Spendenkonto der Salvatorianer: IBAN: AT36 6000 0000 0231 9452; BIC: BAWAATWW