Ich werde Manner-Schnitten in meinen Rucksack packen
Kurz vor der Abreise haben Missionsprokurist Lukas Korosec und Provinzial P. Josef Wonisch die Vorarlbergerin getroffen, um mit ihr über die letzten Monate der Vorbereitung und das bevorstehende freiwillige Auslandsjahr zu sprechen.
Nadja, du hast nun alle Vorbereitungsseminare für deinen Auslandseinsatz abschlossen. Waren diese nützlich? Was nimmst du aus der Vorbereitung mit?
Als wichtig empfand ich das persönliche Kennenlernen zu den anderen Freiwilligen, die ich in der Vorbereitung kennenlernen durfte. Auch der Austausch untereinander war sehr wichtig; Beeindruckt hat mich der Input von Max Engl, zum Thema „interkulturelle Kommunikation“. Was mir auch geholfen hat war die Einheit zum Thema „Blog“, wie man was schreibt, dass man (selbst-)kritisch hinterfragen sollte. Emotionale Ausbrüche oder sozialkritische Themen in Bezug auf das Gastland sollten wenn möglich vermieden werden. Manches hätte man ggf. etwas kompakter gestalten können, aber grundsätzlich war die Vorbereitung sehr schön und wertvoll.
Was ich auch als positiv empfunden habe, waren die verschiedenen Seminarorte. Es gab dabei immer wieder etwas Neues zu entdecken. Nennenswert ist auch der gelungene Entsendungsgottesdienst beim letzten Seminar. Es war berührend.
Bald wird es ernst, du wirst ein Jahr ganz woanders, nämlich in Nordost-Indien, leben. Wie geht deine Familie damit um? Und deine Freunde?
Offen gestanden sind meine Eltern hierbei in gespaltener Meinung. Zum einen Punkt kennen Sie mich und meine Werte und verstehen meine Ambition nach Indien zu reisen. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass ich Ihre Tochter bin und sie sich um mich sorgen. Auch die räumliche Distanz für ein Jahr fällt den meisten meiner Familie schwer. Auch wenn ich vier Jahre in Wien leben durfte, haben wir uns doch regelmäßig gesehen. Der Abschied wird bestimmt von vielen Tränen untermauert, dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Wiedersehensfreude dann um so größer ausfallen wird. Darauf freue ich mich schon.
Meinem Partner geht es hierbei ähnlich. Jedoch unterstützt er meine Entscheidung und sieht dies als meinen Weg an, da er weiß, dass dies mein Traum ist. Ich werde definitiv unterstützt, dass ich dieses freiwillige Jahr im Ausland mache, aber sie werden mich natürlich vermissen, auch mein Patenkind. Mein Freund plant mich im Frühling zu besuchen - vielleicht zu Ostern. Alles ist recht emotional; ich bin ja auch in einem Verein dabei, die mich erst kürzlich rührend und voller Liebe verabschiedet. Auf meinem Weg gab es immer wieder Menschen, die dies nicht befürworten konnten. Doch die Waage für meine Mitmenschen, die sich mit mir freuten, die dies für gut empfinden und mich unterstützen ist definitiv stärker. Vielen Dank daher nochmals an alle meine Unterstützer - Familie wie Freunde und Wegbegleiter. Ich freue mich schon euch alle wieder zu sehen!
Du wirst ein Jahr als MaZ in einer Bildungseinrichtung der Salvatorianer mitwirken. Hast du dich auf deine Tätigkeit besonders vorbereitet?
Ich habe mich natürlich mit dem Projekt, der Schule in der ich tätig sein werde, näher auseinandergesetzt. Auch zum Ort Laitkynsew selber. Und ich habe mir zusätzlich Fachliteratur besorgt, zum Thema Erziehung und Pädagogik. Was ich noch mitnehme sind Klangstöcke – die ich von einem guten Freund erhalten habe, für den Takt beim Musizieren, und was ich ebenfalls in meinen Rucksack packen werde sind Manner-Schnitten – typisch Österreich (lacht). Und Buntstifte, Sticker, Stofftiere etc. für die Kinder in der Schule.
Für ein Jahr zu packen ist ja nicht ganz so einfach. Was sind Dinge, die du unbedingt auch in nach Indien mitnehmen möchtest?
Das wichtigste für mich ist mein Gedankenbuch, welches ich ein neues für Indien von meinem Partner bekommen habe in dem ich Bilder von meiner Familie und meinen Freunden reingegeben habe. Ebenfalls habe ich das Buch von Mahatma Gandhi dabei und mein Yoga-Buch von Reinhard Gammenthaler muss ebenfalls mit dabei sein (lacht).
Auf was freust du dich schon am meisten?
Ganz klar - auf die Kinder vor Ort.