Zum 40-jährigen Priesterjubiläum von P. Leo Thenner: Mit vollem Herzen Seelsorger sein
Ein Jubiläum ist immer ein guter Anlass für Rückblicke und Ausblicke.
Heute feiern wir einen dankbaren Rückblick auf 40 Jahre Priester- und mit vollem Herzen Seelsorger-Sein von dir, P. Leo – und das ist ganz salvatorianisch; wie der Salvator, der Heiland selbst, sich für die Menschen gibt, hinschenkt, hineingibt, damit sie mehr Leben, Freude und Hoffnung haben.
Du bist ein leidenschaftlicher Seelsorger, der die Menschen mag, auf sie zugeht und mit ihnen mitgeht. Das ist für mich ein erstklassiges Beispiel dessen, was wir Jüngerschaft, Nachfolge nennen. So wie Jesus bei den Menschen ist, ihnen die Frohe Botschaft erschließt und mit ihnen geht, ist auch dein priesterlicher Dienst: sei es in Wien-Mariahilf als Kaplan, dann als Pfarrer der Salvatorpfarre in Graz, als Seelsorger bzw. Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung, als Domstiftspfarrer von Gurk, ebenso engagiert für die Katholische Frauenbewegung in Kärnten, und jetzt als Krankenhausseelsorger und Pfarrer von St. Rupert in Hohenrain. Du bist sozusagen in Graz und weit darüber hinaus eine eigene Diözese geworden!
Und du, lieber P. Leo, bist ein Salvatorianer mit Leib und Seele, tief verwurzelt mit dem Gründer, P. Franziskus Jordan. Als solcher engagierst du dich auch für die Mitbrüder in Österreich und Rumänien in der Provinzleitung (du bist mein Stellvertreter, der Vikar) und hast ein offenes Herz weit darüber hinaus für die weltweite, internationale Ordensgemeinschaft.
Als Provinzial der Salvatorianer kann ich nur stolz auf so einen Mitbruder und Freund sein! Leo, wir kennen uns schon seit der Internatszeit am Lindweg, seit 1962. Ich erlebte dich von Anfang an als aufgeweckten, interessierten und mit ganzem Herzen engagierten Menschen, der etwas bewegen wollte und auch viel bewegt hat. So hast du in und mit deinem Leben viel von einem kernigen Glauben sichtbar und spürbar gemacht.
Du hast dir als Motto zur Priesterweihe und Primiz vor 40 Jahren bewusst einen Vers aus dem ersten Petrusbrief gewählt, den du auch auf das Feierheft geschrieben hast:
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen.
Der erste Petrusbrief richtet sich an Christen in der Region Kleinasien. Dieses apostolische Schreiben ist insgesamt ein relativ kurzer Brief, jedoch werden in wenigen Versen die „Basics“ des christlichen Lebens dargelegt. Der Schwerpunkt liegt auf den alltagspraktischen Auswirkungen, die die christliche Lehre im Leben der Gläubigen haben soll: dieses Leben ist zielgerichtet, weil die Christen auf die Wiederkunft ihres Herrn und Erlösers ausgerichtet leben.
Du bist für mich so ein Hoffnungsträger und Antwortgeber in Sachen des christlichen Glaubens. Du bist ein Meister des gesprochenen und gedruckten Wortes in allen Lebenssituationen. Das, was dich erfüllt, zutiefst bewegt und durch dich hindurchgegangen ist als Hoffnung und als Feuer, kannst du ausdrücken in Gebeten, Meditationstexten und in den festlichen, freudigen Feiern der Liturgie. Du feierst gern Feste. Ja, lieber P. Leo, du musst dich heute auch feiern, wie Gott dich feiert! Inspiriert vom lebendigen Wort Gottes und den Fenstern zur Ewigkeit, der Kunst und Musik, bist du nicht müde, von der Hoffnung zu künden, die dich als Mensch, als Salvatorianer und Priester erfüllt.
In der heutigen Zeit wird es zunehmend wichtig, auskunftsfähig zu sein über die Hoffnung, die uns erfüllt. Ich denke, dass du das in vielfältiger Weise und an allen möglichen Orten getan hast und noch immer gerne tust, als authentischer Zeuge deines eigenen lebendigen Glaubens an Jesus Christus, dem Salvator mundi, der gekommen ist, damit wir alle das Leben in Fülle haben.
Und es braucht das gelebte Wort und die vielen Zeichen der Hoffnung und Barmherzigkeit, die uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllen und gleichzeitig auch beflügeln, weiter dranzubleiben und weiterzugehen; weitergehen in der Kraft und Freude des Evangeliums und der Berufung.
Und das, lieber Leo, liebe versammelte Pfarr- und Feiergemeinde, wünsche ich uns allen von ganzem Herzen.
Lieber P. Leo, die besten Segenswünsche und auf viele Jahre!
Provinzial P. Josef Wonisch
St. Rupertus Graz-Hohenrain
23. Juni 2019
Einige Eindrücke vom Fest: